CBD und Katzen
Alvarenga et al. (2023)
Laut einer Umfrage geben oder gaben 12% der Katzenbesitzer*innen ihren Tieren CBD Produkte. Meist ist das Ziel, gegen Gelenkprobleme, Krebs, Angst oder Anfälle vorzugehen.
Häufig wurde berichtet, dass CBD Schmerzen reduzierte, Schlaf förderte, Angst linderte, Entzündungen hemmte und (epileptische) Anfälle reduzierte. Als Nebeneffekte wurde von einem kleinen Teil der Stichprobe hauptsächlich Sedierung und Appetitanregung berichtet.
Tatsächliche Evidenz für Effekte und Langzeitfolgen von CBD Anwendungen bei Katzen gibt es bislang kaum. Trotzdem halten es viele Menschen für eine vielversprechende Behandlungsmöglichkeit, die als natürlich und kosteneffizient wahrgenommen wird.
In einer Studie zeigte sich, dass Katzen leichte Nebeneffekte aufwiesen, insgesamt scheinen sie jedoch CBD relativ gut zu vertragen.
Alvarenga, I. C., Panickar, K. S., Hess, H., & McGrath, S. (2023). Scientific Validation of Cannabidiol for Management of Dog and Cat Diseases. Annual Review of Animal Biosciences, 11(1), 227-246. https://doi.org/10.1146/annurev-animal-081122-070236
Jukier et al. (2023)
In einer Studie wurde herausgefunden, dass die Bioverfügbarkeit von Cannabidiol bei Katzen fast elfmal höher war, wenn die Verabreichung in gefüttertem Zustand statt in nüchternem Zustand stattfand.
Die CBD Konzentration im Plasma der Katzen erreichte nach circa 24 Stunden wieder ihren Ausgangspunkt. Die Maximalkonzentration wurde meist nach circa zwei Stunden erreicht und hielt bei nüchternen Katzen circa vier Stunden an, bei gefütterten Katzen sogar circa zehn Stunden.
Daraus lässt sich folgern, dass eine mögliche Wirkung von CBD bei Katzen durch die Verabreichung mit dem Futter erhöht werden könnte.
Der mögliche therapeutische Einsatz (beispielsweise bei Epilepsie) wird diskutiert, wurde bisher aber nicht bewiesen.
Jukier, T., Cruz-Espindola, C., Martin, D., & Boothe, D. M. (2023). Disposition of a Single Oral Dose of a Cannabidiol Medication in Healthy Cats. Frontiers in Veterinary Science, 10. https://doi.org/10.3389/fvets.2023.1181517
Rozental et al. (2023)
Eine Studie an Katzen zeigte, dass die einmalige Verabreichung von CBD sicher war und gut vertragen wurde. Die Werte im Körper der Katzen verhielten sich dabei weitgehend proportional mit der Dosis.
Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass mehr CBD auch zu einer höheren Wirkung bei Katzen führen könnte.
Unmittelbar nach der Verabreichung schüttelten Katzen ihren Kopf, leckten sich verstärkt die Lippen und hatten einen erhöhten Speichelfluss. Unerwünschte Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.
Insgesamt scheinen Nebenwirkungen und Verträglichkeit auch vom Trägeröl des CBDs abzuhängen. Es gibt vage Hinweise darauf, dass Sonnenblumenöl besser vertragen wird als MCT Öl, was vereinzelt eher mit gastrointestinalen Auffälligkeiten wie Durchfall und Erbrechen einherging.
Rozental, A. J., Gustafson, D. L., Kusick, B. R., Bartner, L. R., Castro, S. C., & McGrath, S. (2023). Pharmacokinetics of Escalating Single-Dose Administration of Cannabidiol to Cats. Journal of Veterinary Pharmacology and Therapeutics, 46(1), 25-33. https://doi.org/10.1111/jvp.13100